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Fracking-Was ist das? Wie gefährlich ist Fracking für die Umwelt?

 

Quelle: Forbes.com, Fracking-Bohrturm

 

Hydraulic Fracturing, kurz Fracking genannt, ist ein Verfahren, bei dem das Erdgas aus dem undurchlässigen Gestein gelöst wird. Dieses Gas wird als „unkonventionelles Erdgas“ genannt.

Um das Gas aus dem Gestein gewinnen zu können, muss zuerst der Boden aufgebrochen werden. Danach wird horizontal ein bis zu fünf Kilometer tiefes Loch gebohrt. Ein Wasser-Quarzsand-Gemisch mit dem Druck von ca. 1000 Bar wird danach in die Gesteinsschicht gepresst. Dadurch wird das Gestein aufgebrochen und das Erdgas tritt aus. Das Wasser-Quarzsand-Gemisch hält die aufgebrochenen Stellen offen.

Die Fracking-Flüssigkeit besteht zu 98% aus Wasser, etwas Quarzsand und 0,2% Chemikalien. Es sind unterschiedliche Chemikalien, 17 davon sind vom Umweltbundesamt als „wassergefährdet“ und 38 als „toxisch für menschliche Gesundheit“ eingestuft. Da aber pro Fracking-Vorgang ca. 20.000 Liter Wasser in den Boden gepumpt werden, enthalten diese über 400 Liter gefährliche Chemikalien. Ein Teil der Flüssigkeit bleibt für immer im Boden.

 

Fracking, graphische Darstellung

 

Welche Chemikalien enthält das Fracking- Gemisch?

Über die Art und die Anzahl der verwendeten Chemikalien, die das Gemisch enthält, existieren keine genaue Angaben. Sowohl in den USA als auch in Deutschland besteht keine Veröffentlichungspflicht über die Zusammensetzung der Flüssigkeit. Die Gaskonzerne nutzen es aus und halten den „Chemiecocktail“ geheim.

 

Ist Fracking in Deutschland erlaubt?

In Deutschland wird Fracking seit 1960 eingesetzt, um das unkonventionelle Erdgas zu fördern. Am 11. Februar 2017 sind die Rechtsänderungen im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) zum Fracking in Kraft getreten. Das Fracking ist in Wasserschutz-, Heilquellenschutzgebieten, Einzugsgebieten von Talsperren und Seen, Brunnen von Wasserentnahmestellen für die öffentliche Trinkwasserversorgung, Nationalparks und Naturschutzgebieten verboten. Eine Erlaubnis für konventionelle Fracking-Vorhaben darf nur erteilt werden, wenn die verwendeten Gemische als nicht oder als schwach wassergefährdend eingestuft sind. Außerdem müssen alle Fracking-Vorhaben einer ⁠Umweltverträglichkeitsprüfung⁠ unterzogen werden. (www.umweltbundesamt.de)

 

Welche Risiken birgt Fracking mit sich?

Welche Risiken das Fracking-Verfahren mit sich bringt – existieren unterschiedliche Meinungen.

Die Fracking-Kritiker sind der Meinung, dass der für immer bleibende Rest der giftigen Wasser-Sandquarz-Mischung, auch als Flowback genannt, in der Tiefe bleibende Schäden einrichtet. Diese Schäden können die Wissenschaftler nicht vorherbestimmen. Die Gaskonzerne behaupten, dass diese Flüssigkeit unter dem undurchdringlichen Gestein verschlossen wird und da auch bleibt.

Sebastian Schönau vom Arbeitskreis Wasser des BUND sagt: “Es kann sein, dass die Chemikalien erst in einigen Monaten oder Jahren ins Grundwasser eindringen, wenn die Erdgasunternehmen schon längst weitergezogen sind”.  Flowback kann nicht nur ins Grundwasser, sondern auch durch die Bohröffnungen in die umliegende Landschaft gelangen. Im April 2011 kam es in Bradford County, Pennsylvania, zu einem unkontrollierten Austritt von Flowback und Erdgas aus einem Bohrloch. Die giftige Masse ergoss sich 12 Stunden auf die umliegenden Felder.

Im Jahr 2012 haben zwei amerikanischen Forscher, ein Molekularmedizin-Professor und eine Tierärztin berichtet, dass es sehr wenig Daten gibt, um die genauen Folgen des Frackings zu bestimmen. „Ohne gründliche Forschung wird der weltweite Gasboom ein gigantisches, unkontrolliertes Gesundheitsexperiment bleiben.”

 

Welche Auswirkungen hat Schiefergas auf das Klima?

Befürworter von Fracking argumentieren, dass Gas klimafreundlicher als Kohle sei. Aus diesem Grund spielt Fracking für den Zeitalter der erneuerbaren Energien eine große Rolle. Der Vorstandsvorsitzende von Exxon Mobil, Gernot Kalkoffen, glaubt sogar, dass die Energiewende ohne unkonventionelles Erdgas gar nicht zu meistern sei.

Quelle:Umweltinstitut org

Quelle:Umweltinstitut org

 

Im Jahr 2011 haben die amerikanischen Wissenschaftler eine Studie durchgeführt und sind zum Ergebnis gekommen, dass der CO2-Fußabdruck von Schiefergas sogar wesentlich schlechter als der von Kohle ist: mehr als doppelt so groß in einem Betrachtungszeitraum von 20 Jahren. Die Wissenschaftler resümieren, dass Schiefergasgewinnung und die Nutzung im großen Stil den Klimawandel beschleunigen könnte.

 

 

Verheerende Klimabilanz beim Fracking

Gegen Fracking spricht nicht nur, dass beim Verbrennen CO2 entsteht, sondern auch, dass das Erdgas zum größten Teil aus Methan besteht, das 20mal schädlicher als Kohlendioxid ist. Nicht nur bei der Bohrung, sondern auch währen des gesamten Gasförderungsprozesses entweicht eine große Menge an Methan. Insgesamt bis zu 8% an der Gesamtmenge. Dazu kommt noch, dass nach dem Abschluss der Gasförderung immer noch das Methangas austreten kann.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt ist der hohe Wasserverbrauch beim Fracking. In Deutschland wurden für drei Fracks rund 12000 m3 Wasser eingesetzt. Angesichts des Trinkwassermangels ist es kein nachhaltiger Umgang mit seltenwerdenden Ressourcen.

 

Der Energieexperte Werner Zittel ist der Meinung: „Fracking ist der verzweifelte Versuch der fossilen Energiewirtschaft angesichts einer Verknappung der leicht erreichbaren konventionellen Erdöl- und Erdgasvorräte, das alte Geschäft möglichst lange fortzuführen. Und das, obwohl sich die globale Gemeinschaft langfristig zur emissionsfreien Wirtschaft verpflichtet hat“.

 

Wir müssen mehr Wert auf Umweltenergien wie Sonne, Wind und Erde legen,

um für unsere Kinder die Zukunft zu sichern!

 

Quelle:news.de

 

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